Gewinner 2024 - Die Knappschaft Kliniken

Knappschaft Kliniken cdgw-Zukunftspreis 2024.
Für Ihr Zentrum für Künstliche Intelligenz, Medizininformatik und Datenwissenschaften (ZKIMED) erhalten die Knappschaft Kliniken den cdgw-Zukunftspreis 2024.

Bei der Preisverleihung im Spreespeicher am Vorabend der Eröffnung des Hauptstadtkongresses wurde den etwa 100 Anwesenden schnell deutlich, warum der Verbund der Knappschaft Kliniken als klarer Sieger hervorging. Das iPad statt Stift und Papier ist bei den Knappschaft Kliniken seit vielen Jahren für jeden Arzt und jede Pflegekraft Standard. Bereits im Jahr 2022 ging das Unternehmen einen Schritt weiter und gründete das Zentrum Intelligenz, Medizininformatik und Datenwissenschaft, kurz ZKIMED.

„Das ZKIMED nutzt die vorhandenen medizinischen Daten des Verbundes, um eigene KI-Lösungen zu entwickeln. Ich bin stolz, dass wir nach knapp zwei Jahren bereits als Vorreiter für die digitale Transformation im deutschen Gesundheitswesen wahrgenommen werden. Ich fühle mich sehr geehrt über diesen Preis“, erklärte Andreas Schlüter, Erster Hauptgeschäftsführer der Knappschaft Kliniken, der das Zentrum initiierte und den Preis in Empfang nahm. „Wir als Teil des Verbundsystems der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See sehen uns da in einer klaren Verantwortung, Künstliche Intelligenz in einen konkreten Patientennutzen zu übersetzen.“

Der Verbund der Knappschaft Kliniken hat sich dabei in drei der vier Hauptkategorien – und auch insgesamt – mit der höchsten Gesamtpunktzahl und mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1 positioniert.

Der Verbund profitiert zudem von der Vernetzung und bringt die KI-Experten vom ZKIMED, Mediziner vom Zentrum für perioperative Präzisionsmedizin (ZPM) sowie die Fachexperten der IT zusammen. So schafft er es, an vielen Stellen mit KI-Unterstützung die medizinische Versorgung der Patienten durch präzise Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern und das Fachpersonal zu entlasten.

„Diese Auszeichnung würdigt die herausragenden Leistungen und innovativen Ansätze des Verbundes der Knappschaft Kliniken, speziell des ZKIMED, das am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum angesiedelt ist“, erläutert Peter Herrmann, Sprecher des cdgw-Präsidiums, auf der Gala die Entscheidung für das Siegerprojekt. „Der Verbund der Knappschaft Kliniken hat sich dabei in drei der vier Hauptkategorien – und auch insgesamt – mit der höchsten Gesamtpunktzahl und mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1 positioniert“, führte Herrmann weiter aus. Er lobte zudem, dass der Verbund schon seit über zehn Jahren eine Strategie zur Erfassung und Nutzung von Daten hat und das Thema KI mit einer eigenen Organisationseinheit vorantreibt. Der Verbund der Knappschaft Kliniken gehöre zudem zu den ersten, die in Deutschland den Patienten umfassend digital abbilden können und habe damit – und mit dem Bewerbungsschreiben, in dem er die konsequente Ausrichtung auf KI beschrieben hat – die Jury überzeugt.

 

Leuchtturmprojekt ZKIMED

Das Zentrum für Künstliche Intelligenz, Medizininformatik und Datenwissenschaften (ZKIMED) wurde im August 2022 am Universitätsklinikum Knappschaftskliniken Bochum als erste Abteilung dieser Art in Deutschland gegründet, um die digitale Transformation der Knappschaft Kliniken voranzubringen und die Zukunft der datengetriebenen, personalisierten Medizin proaktiv hin zu einer neuen Exzellenz mitzugestalten. Es hat sich seither rasant entwickelt.

Mittlerweile erforscht ein Team aus 13 transdisziplinären Mitarbeitenden dort Themen wie KI und entwickelt clevere Algorithmen, um Behandlungserfolge oder die Überlebensrate verlässlich vorhersagen zu können. „Wir sind bereits einen Schritt weiter und haben vor wenigen Wochen das Zentrum für perioperative Präzisionsmedizin gegründet“, erklärt Andreas Schlüter. Bei der Individualmedizin geht es darum, die Gesundheitsversorgung grundlegend zu verändern. Durch die Integration von KI und umfangreiche medizinische Daten sollen präzise Vorhersagen getroffen und maßgeschneiderte Behandlungspläne erstellt werden.

Das ZKIMED plant, seine Kapazitäten weiter auszubauen und neue Projekte zu initiieren, um die Anwendung von KI in der Medizin weiter zu fördern.

 

Forschung für die Spitzenmedizin

„Das ZKIMED befasst sich mit einem breiten Spektrum, welches KI-Potentiale untersucht und entwickelt, z. B. Projekte rund um das Themenfeld Sportanalytik und Ernährung, KI-gestützte Verbesserung von Laborprofilen und das überregional bekannte Projekt SepsisDataNet.NRW“, erläutert Prof. Hartmuth Nowak, Leiter des ZKIMED. „Dies macht deutlich, wie KI zur Verbesserung der Patientenversorgung und zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden nachhaltig genutzt werden kann“, ergänzt Prof. Holger Holthusen, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum. Prof. Michael Adamzik, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum unterstreicht: „Durch die Analyse von Sepsis-Daten können wir neue Muster und Behandlungsmöglichkeiten identifizieren, die die Überlebenschancen unserer Patienten erheblich verbessern.“

Der Erfolg von KI hängt aber immer von der Qualität der Daten, der Integration in bestehende Prozesse sowie der Akzeptanz durch das medizinische und pflegerische Personal ab. Hierfür setzt der Verbund auf Schulungsprogramme und offene Kommunikation. Zudem werden Mitarbeitende aktiv in den Transformationsprozess einbezogen und es wird erklärt, dass KI unterstützend und nicht ersetzend wirkt. Die Menschen verstehen das – soweit die Erfahrungen der Knappschaft Kliniken – anhand von einfachen Beispielen sehr schnell, erkennen die Erleichterung und unterstützen die Transformation.

Für den Verbund liegt neben der Verbesserung der Patientenversorgung aber auch die Effizienz im Gesundheitswesen im Fokus. „Wir sind davon überzeugt, dass KI essenziell für die Zukunftsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens ist und der Mensch mit dem Werkzeug KI immer zu besseren Resultaten kommt als ohne“, erklärt Schlüter und räumt ein, dass ein Effizienzschub durch KI auch ein motivierender Faktor für die Bestrebungen war.

Quelle: https://www.kma-online.de/aktuelles/management/detail/knappschaft-kliniken-gewinnen-cdgw-zukunftspreis-52193